Scientific Literacy durch Lernwerkstätten
Neue Unterrichtsformen erfordern eine neue Lernkultur in Schule und Hochschule. Eine Lernwerkstatt kann dabei als Element der Öffnung genutzt werden. Die Werkstattatmosphäre fordert zu selbsttätigem, produktivem und kreativem Lernen heraus. Das Bewusstmachen individueller Lernwege und die Reflexion eigener Lernerfahrungen ist Voraussetzung für die Realisierung offener Lernformen.
In diesem Sinne können Lernwerkstätten dazu beitragen, naturwissenschaftliche Bildungskonzepte, die sich an neuen Leitbildern, wie der „Literacy“-Idee orientieren, nachhaltig in Kindergarten, Schule und Hochschule zu verankern. Dieser - der PISA-Studie zugrunde liegende - Bildungsbegriff „Literacy“ meint die Kompetenzen, "die relevant sind für persönliches, soziales und ökonomisches Wohlergehen“ (OECD 1999).
Unter „Scientific Literacy“ wird vor allem die Fähigkeit verstanden, naturwissenschaftliches Wissen anzuwenden, naturwissenschaftliche Fragen zu erkennen, aus naturwissenschaftlichen Beobachtungen oder Beweisführungen Schlussfolgerungen zu ziehen und sich dabei mit Chancen und Grenzen des naturwissenschaftlichen Arbeitens auseinander zu setzen (Artelt/Baumert/Klieme 2001). Es gibt – u.a. gefördert durch das Projekt Lernort Labor – mittlerweile eine Vielzahl von außerschulischen Fördereinrichtungen, die – meist angeschlossen an naturwissenschaftliche oder ingenieurtechnische Einrichtungen – die Bezeichnung Labor führen und sich an Schulen, SchülerInnen und/oder Lehrende wenden. In diesen Laboren werden grundlegende Verständnisse von Grundbildung im Sinne des Literacy-Begriffes (PISA) nachhaltiger nachgegangen, als dies in Formen schulischen Lernens der Fall ist. Daher ist eine Lernwerkstatt der ideale Ort für Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen in diesen Bereichen.